Top vorbereitet durch die Krise

„Wir haben eine realwirtschaftliche Krise – mein Unternehmen ist massiv von den steigenden Energiepreisen betroffen. Da muss ich täglich ausgleichen. Haben Sie eine Idee, wie ich mich am besten auf diese Krise – von der ich überzeugt bin, dass sie uns noch länger beschäftigen wird – vorbereite? Wir sind vom Kapital her ein rundherum gesundes, hochwertiges Unternehmen. Da muss ich mir aktuell noch Null Sorgen machen. Dass das aber auch langfristig so bleibt – darum geht es jetzt. Vor allem im Alltag! Da muss ich permanent Brände löschen. Manchmal zweifle ich an mir selbst: bin ich der richtige CEO in diesen Zeiten?“

Dass ein Klient – schon gar ein CEO – mit einer so selbstkritischen Frage den Coachingprozess eröffnet, ist eher selten. Viele Menschen, gerade in Top-Führungspositionen, überschätzen ihre Fähigkeiten. Die Wissenschaft hat für dieses Verhalten einen Namen: den „Dunning-Kruger-Effekt“. Die beiden Psychologen kamen 1999 im Rahmen einer Studienreihe zu der Erkenntnis: Gerade Menschen mit wenig Wissen überschätzen oft ihre eigenen Fähigkeiten – während sie die Leistungen kompetenterer Menschen verkennen. Das führt dazu, dass sie auch nicht die Notwendigkeit sehen, sich weiterzubilden und damit ihre Kompetenz zu steigern.

Millionen beste Bundestrainer sitzen auf dem Sofa

Der „Dunning-Kruger-Effekt“ begegnet uns sehr häufig im Alltag. Zum Beispiel, wenn Millionen von Fußballfans felsenfest davon erzeugt sind, bessere Entscheidungen treffen zu können, als das professionelle Trainerteam. Oder die meisten jungen männlichen Autofahrer glauben, besser fahren zu können, als der Rest der Bevölkerung. Dabei sind sie nach Angaben des Statistischen Bundesamtes das größte Unfallrisiko auf deutschen Straßen.

Anders mein Klient – er machte deutlich, dass sein gesunder Menschenverstand eben nicht ausreicht, um komplexe Probleme zu durchdringen. Der Schlüssel heißt: Selbstreflexion. Doch wie finde ich heraus, ob ich als Persönlichkeit auf die Krise vorbereitet bin und meine Mitarbeitenden souverän führe? Führung ist ein hoch komplexer und herausfordernder Prozess.

„Ich möchte nicht nur meine eigene Vision erfolgreich umsetzen. Wichtig ist, dass ich auch die Mitarbeitenden erreiche und deren Ängste verstehe – ihren Bedürfnissen gerecht werde“, so mein Klient weiter. „Bin ich da wirklich gut vorbereitet? Welche KPI’s gibt es – woran kann ich das festmachen?“

Wir haben dieser spannenden Frage einen ganzen Intensivtag gewidmet. Als Vorbereitung, um inhaltliche Informationen zu seinem Führungsstil zu erhalten, hat mein Klient ein Tiefenprofil Führung vom LINC-Institute sowie eine 360 Grad Beurteilung (Fremdeinschätzung durch Mitarbeitende & Kollegen) gemacht, die einen empirischen Selbstbild-Fremdbild Abgleich liefern. 

Deep-dive in die Persönlichkeit

Den Intensivtag haben wir mit einem „deep dive“ in sein Tiefenprofil Führung gestartet, das ihm jeweils objektive Hinweise liefert, welche Charaktereigenschaften, Motive und Kompetenzen er als Persönlichkeit hat, die ihn in einer Krise unterstützen. Das Ergebnis war für ihn zwar „nicht verblüffend“, aber absolut bereichernd und ein wichtiger Halt! „Zu wissen, dass ich von der Persönlichkeit her – nicht nur gefühlt – sondern auch ‚objektiv‘ nachhaltig gut gerüstet bin – ist für mich gerade in Krisenzeiten – wenn dann selbst ich mal zweifele, ob ich das alles schaffe – eine immense Stütze.“ (O-Ton Klient).

Insgesamt zeigt er in seinem Persönlichkeitsprofil eine hohe emotionale Stabilität. Die wiederum findet u.a. ihren Ausdruck in:

  • niedrigem Anspannungsniveau – er geht Probleme unbesorgt an und hat eine zuversichtliche Einstellung der Zukunft gegenüber.
  • geringer Reizbarkeit – Er lässt sich schwer aus der Ruhe bringen und reagiert auf Provokationen gelassen, ohne aus der Fassung zu geraten.
  • stabiler Stimmungslage – Er lässt sich nicht leicht entmutigen und wird angesichts von Misserfolgen eher selten von Selbstzweifeln und Schuldgefühlen geplagt. Die Tatsache, dass er auf die Krise gut vorbereitet sein wollte, war nicht von Selbstzweifeln geprägt, sondern Teil seines hohen Sicherheitsbedürfnisses, das sich in seinen Motiven (Sicherheit: maximal) spiegelt.
  • hoher Stressresistenz: Er nimmt Stress zwar wahr, geht aber mit Selbstsicherheit an Probleme heran und traut sich deshalb grundsätzlich viel zu. Er ist i.d.R. überzeugt, Wege aus dem Stress zu finden oder – wie in diesem Fall – sucht sie aktiv.

Am Nachmittag des Intensivtages haben wir sein 360 Grad Profil analysiert. Auch diese Ergebnisse waren für ihn sehr aufschlussreich und ein großer Mehrwert bezogen auf seine Ausgangsfrage: Wie bereite ich mich als Führungskraft bestmöglich auf die Krise vor? Seine abschließende Beurteilung des Intensivtages hat mich beeindruckt: „Ich habe jetzt eine klare ‚roadmap‘ – einen Plan, der aufzeigt, was mich als Persönlichkeit und Führungskraft ausmacht. Ich weiß jetzt, was ich noch verbessern muss und in welchen Bereichen ich schon sehr gut bin. Diese 'roadmap' ist eine optimale Basis, um meine Souveränität v.a. in Krisenzeiten zu sichern.“

Seine Motivation zur Selbstreflexion, die Offenheit, Neues zu lernen verbunden mit seiner Demut vor den anstehenden Aufgaben und großem Interesse an seiner persönlichen Weiterentwicklung sind optimale Bedingungen für ein Coaching.

Wie geht es Ihnen? Sind Sie eher der „Dunning-Kruger-Typ“? Oder lieben Sie die Selbstreflexion? So oder so – das Transformational Leadership Programm ist ein optimales Fundament, wenn Sie eine gute oder noch bessere Führungskraft sind oder werden wollen. Sprechen Sie mich an oder schreiben Sie mir.