Mit dem LINC Personality Profiler zu mehr Selbstführung – Axel K.s Weg zum klaren „Nein“

Seit Jahren nutze ich den LINC Personality Profiler, um in intensiven Coaching-Gesprächen tief in die individuellen Charakterfacetten meiner Klientinnen und Klienten einzutauchen. Axel K., Geschäftsführer in der Maschinenbaubranche, erkannte dadurch, dass er endlich klare Grenzen setzen musste – ein Prozess, der ihn von Überlastung und Selbstüberforderung zu mehr Selbstführung führen sollte.

Ausgangslage und erste Impulse

Axel K. war – wie viele von uns – im beruflichen Alltag in der Gewohnheit gefangen, stets „Ja“ zu sagen. Seine starke Innenorientierung und ausgeprägte Gewissenhaftigkeit ließen ihn oft zu viele Aufgaben übernehmen, weil er sich selbst verpflichtete, stets Perfektion zu liefern.
„Haben Sie das Gefühl, dass es an der Zeit ist, bewusst innezuhalten und Ihre eigenen Ressourcen zu überprüfen?“, starte ich die Coachingsession.
Axel K. schaut nachdenklich und gleichzeitig fast wie erlöst. „Ja, genau! Ich arbeite rund um die Uhr, komme nie pünktlich nach Hause und finde nicht aus diesem Hamsterrad heraus“, erwiderte er.

Dabei machte uns der Blick in seinen LINC Personality Profiler und damit auf seine Persönlichkeit Folgendes deutlich:

  • hohe Gewissenhaftigkeit und Prinzipienorientierung: Axel K. legt großen Wert auf seine Prinzipien und strebt danach, alles richtig zu machen. Diese Facetten führten in der Vergangenheit dazu, dass er häufig zu viel Verantwortung auf sich lud.
  • starke Innenorientierung: Sein Bedürfnis, die Dinge mit sich selbst auszumachen, sorgte dafür, dass er oft zu spät bemerkte, wann es ihm zu viel wurde.

Ich empfahl ihm daraufhin, seine täglichen Aufgaben systematisch zu beobachten und in einem kurzen Protokoll festzuhalten, wann er sich überfordert fühlte – ein erster Schritt, um den Moment zu identifizieren, in dem er lernen muss, „Nein“ zu sagen.

Konkrete Maßnahmen im Coaching-Gespräch

Im Coaching-Gespräch mit Axel K. ging es zudem darum, seine Verhaltensmuster und Prozesse zu hinterfragen und aktiv zu verändern. Ich ordnete die gewonnenen Erkenntnisse den Facetten seiner Persönlichkeit zu:

  • Altruismus und Delegationsfähigkeit: Aufgrund seines hohen Altruismus neigt Axel K. dazu, Aufgaben selbst zu erledigen, obwohl er manche Tätigkeiten problemlos delegieren könnte. Ich regte an, klare Prioritäten zu setzen und Aufgaben, die seine Kernkompetenz nicht erfordern – etwa administrative Prozesse oder wiederkehrende Planungen – an andere Teammitglieder zu übertragen.

    „Stellen Sie sich vor, wenn Sie die Urlaubsplanung nicht mehr allein stemmen, sondern sie an die Personalabteilung abgeben – so schaffen Sie Freiräume für strategische Aufgaben“, empfahl ich.
     
  • Kommunikation auf Augenhöhe: Eine weitere Stärke von Axel K. ist seine soziale Offenheit. Das half ihm, Feedback anzunehmen und in Dialog zu treten. Ich legte nahe, dass er in Situationen, in denen ihm neue Aufgaben zugewiesen werden, klar und wertschätzend kommuniziert, was er aktuell leisten kann und wo seine Grenzen liegen.

    „Sagen Sie etwa: ‚Ich verstehe, dass diese Aufgabe wichtig ist, aber mein Fokus liegt gerade auf [X]. Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, wie wir das effizient umsetzen können.‘“ – so wurde das „Nein“ zum konstruktiven Baustein im Team.
     
  • Selbstfürsorge als Basis: Axel K.s hoch ausgeprägter Altruismus und sein Drang, immer das Beste zu geben, führten dazu, dass er häufig seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellte. Ich empfahl ihm, bewusst Zeit für sich selbst einzuplanen – als festen Bestandteil seines Arbeitstages, etwa durch einen klar definierten Feierabend oder kurze Pausen zur Selbstreflexion.

    „Denken Sie daran: Wenn Sie nicht auf sich selbst achten, können Sie auch Ihr Team nicht langfristig unterstützen“, ermutigte ich ihn.

Integration in die Praxis und erste Erfolge

Durch die praxisnahen Impulse und die direkte Zuordnung der Erkenntnisse zu seinen Charakterfacetten gelang es Axel K., seine Arbeitsweise nachhaltig zu verändern. Er lernte, dass das klare „Nein“ nicht als Ablehnung, sondern als konstruktives Signal verstanden wird. Sein Vorgehen lässt sich dabei folgendermaßen zusammenfassen:

  • Prioritäten setzen und delegieren: Die strukturierte Analyse seines Arbeitsalltags zeigte ihm, welche Aufgaben er selbst übernehmen muss und welche er abgeben kann. Hier half ihm v.a. seine Gewissenhaftigkeit dabei, Verantwortung neu zu verteilen und so Überlastung zu vermeiden.
  • offene Kommunikation: Indem er seine Grenzen offen ansprach und gleichzeitig seine Bereitschaft zum Dialog signalisierte, konnte er sein Team besser einbinden und das Miteinander stärken. Seine soziale Offenheit erwies sich hierbei als wertvolle Ressource.
  • Selbstfürsorge und Pausen: Axel K. etablierte bewusst feste Zeiten für persönliche Erholung – ein wichtiger Schritt, um langfristig leistungsfähig zu bleiben. Die Kombination aus Struktur und Selbstfürsorge trug dazu bei, dass er sich wieder auf seine Kernaufgaben konzentrieren konnte.

Take-away-Fragen

Ein wichtiges Take-away für Axel K. waren zudem drei zentrale Fragen, die ihm auch für die Zukunft einen klaren Handlungsrahmen bieten. Sie dienen dazu, durch Delegation und Priorisierung strategischen Freiraum zu schaffen, seine Grenzen konstruktiv zu kommunizieren und durch gezielte Selbstfürsorge seine langfristige Leistungsfähigkeit nachhaltig zu sichern.

  • Delegation und Priorisierung: Welche Aufgaben könnten Sie abgeben, um mehr Raum für strategische Kernaufgaben zu schaffen?
  • Kommunikation auf Augenhöhe: Wie kommunizieren Sie Ihre Grenzen klar und konstruktiv?
  • Selbstfürsorge: Wie integrieren Sie feste Erholungsphasen, um langfristig leistungsfähig zu bleiben?

Fazit

Axel K.s Weg zum klaren „Nein“ zeigt eindrucksvoll, wie die praktische Integration der LINC Personality Profiler-Ergebnisse im Alltag zu mehr Selbstführung führen kann. Durch gezielte Beobachtung, klare Kommunikation und das bewusste und gewissenhafte Delegieren von Aufgaben konnte er seine eigenen Ressourcen besser schützen und gleichzeitig sein Team effektiver unterstützen.

Als sein Sparringspartner freue ich mich, wenn ich sehe, wie sich aus den individuellen Charakterfacetten konkrete, praxisnahe Lösungen entwickeln lassen. Auch Sie können mit dem LINC Personality Profiler Ihre Stärken entdecken und lernen, mit einem klaren „Nein“ mehr Raum für das Wesentliche zu schaffen. Kontaktieren Sie mich gerne dazu.