Impulsiv war gestern – Souveräne Führung durch gezielte Persönlichkeitsentwicklung

Als Martina, eine erfahrene Geschäftsführerin in einem global tätigen Beratungsunternehmen, mein Coaching aufsuchte, war ihre Präsenz sofort spürbar. Durch ihre dynamische Persönlichkeit mit einem hohen Maß an Enthusiasmus ist sie stets darauf bedacht, Veränderungen voranzutreiben und ihr Team zu motivieren. Doch trotz ihrer vielen Stärken stand sie vor einer zentralen Herausforderung: In stressigen Meetingsituationen ließ sie sich häufig von ihrer Impulsivität leiten, was nicht selten zu Spannungen und Missverständnissen führte. Es war ihr Anliegen, diese ungewollten Reaktionen in den Griff zu bekommen und eine klarere, strukturiertere Führung zu entwickeln, die nicht nur ihr selbst, sondern auch ihrem Team zugutekommen würde.

Der Ausgangspunkt: Erkenntnisse aus dem LINC Personality Profiler (LPP)

Um Martina auf ihrem Weg zu mehr Klarheit und Struktur zu unterstützen, entschieden wir uns, den LINC Personality Profiler (LPP) als Basis für unsere Arbeit zu nutzen. Diese umfassende Persönlichkeitsanalyse bot Martina wertvolle Einblicke in ihre eigenen Stärken und Entwicklungsfelder. Die Ergebnisse des LPP zeigten deutlich, dass Martina eine hohe Ausprägung in Enthusiasmus und Disziplin aufweist. Diese Eigenschaften erklärten ihre Fähigkeit, andere zu begeistern und Projekte mit großem Engagement zu verfolgen. Gleichzeitig offenbarte das Profil auch eine starke Neigung zur Impulsivität und eine gewisse Dominanz in stressigen Situationen. Diese Kombination führte dazu, dass sie oft vorschnell Entscheidungen traf, ohne Raum für Diskussionen zu lassen, was in Meetings häufig zu Spannungen führte.

„Mir war nicht bewusst, wie sehr mein teils unbedachtes und vorschnelles Handeln mein Führungsverhalten beeinflusst“, reflektierte Martina nach der Auswertung des LPP. „Das erklärt, warum ich oft mit anderen ‚anecke‘, wenn ich meinen ‚Senf dazu gebe‘ – auch in Situationen, in denen ich vielleicht besser mal den Mund halten sollte.“

Von Disziplin zu innerer Balance – Wie Rituale und Selbstreflexion zu einer neuen Führungspersönlichkeit führen

Mit diesen neuen Erkenntnissen begannen wir, konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die Martina helfen sollten, ihre Impulsivität zu kontrollieren und ihre Führungskompetenzen weiter auszubauen. Ihre starke Disziplinorientierung war dabei ein wertvolles Instrument, das wir gezielt nutzten, um strukturierte Rituale und Techniken in ihren Alltag zu integrieren:

  1. Etablierung von Routinen:
    Martina lernte, sich im hektischen Arbeitsalltag bewusste Pausen zu gönnen und diese Zeit zu nutzen, um sich neu zu zentrieren. Dies beinhaltete zum Beispiel auch das bewusste zu Hause Ankommen nach einem stressigen Tag, bevor sie sich den häuslichen Aufgaben widmete.
  2. STOP-Technik zur Impulskontrolle:
    Eine der effektivsten Methoden für Martina war die STOP-Technik. Diese einfache, aber wirkungsvolle Technik ermöglichte es ihr, in stressigen Momenten innezuhalten, tief durchzuatmen und ihre Gedanken zu sortieren, bevor sie auf äußere Reize reagierte. Die STOP-Technik ist eine Achtsamkeitsmethode, bei der man in stressigen Momenten bewusst innehält, tief durchatmet, die Situation beobachtet und dann überlegt reagiert. Dadurch konnte sie bereits nach kurzer Zeit impulsives Verhalten besser kontrollieren und überlegter agieren.

Selbstreflexion und Feedback als Schlüssel zu kontinuierlicher Verbesserung

Ein weiterer zentraler Aspekt, der aus dem LPP hervorging, war Martinas ausgeprägte Fähigkeit zur Selbstreflexion. Diese Fähigkeit nutzten wir, um einen regelmäßigen Prozess des Feedbacks und der Nachbereitung nach wichtigen Meetings zu etablieren. Martina erkannte, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen, um über ihre eigene Leistung und die Dynamik im Team nachzudenken. Diese Reflexionsphasen halfen ihr, ihre Kritikorientierung konstruktiv zu nutzen und gezielt nach Verbesserungspotenzialen zu suchen.

Durch diese bewusste Reflexion konnte Martina nicht nur ihre eigene Arbeitsweise verbessern, sondern auch die Zusammenarbeit im Team stärken. In einem nächsten Schritt forderte sie ihre Teammitglieder aktiv auf, Verbesserungsvorschläge einzubringen und ermöglichte so eine offene Kommunikationskultur, die für alle Seiten von Vorteil ist.

Konfliktkompetenz und Veränderungsbereitschaft – Wie Martina lernte, mit Herausforderungen umzugehen

Eine weitere wichtige Erkenntnis aus dem LPP-Profil war Martinas ausgeprägte Veränderungskompetenz. Sie war offen für neue Ideen und bereit, sich selbst weiterzuentwickeln. Allerdings zeigte sich auch, dass Martina in Konfliktsituationen manchmal Schwierigkeiten hatte, ihre Position klar zu vertreten und gleichzeitig offen für die Perspektiven anderer zu bleiben.

Gemeinsam entwickelten wir Strategien, um ihre Konfliktkompetenz zu stärken:

  1. Verbesserung der Argumentationsfähigkeit:
    Martina arbeitete intensiv daran, ihre Argumentationsfähigkeiten weiterzuentwickeln, insbesondere in Diskussionen, die eine wertschätzende Kommunikation erforderten. Dies half ihr, ihre Standpunkte klar und selbstbewusst zu vertreten, ohne dabei die Perspektiven anderer zu übergehen.
  2. Strategien zur Konfliktbewältigung:
    Mithilfe des 4-Quadrantenmodells und der Einbeziehung der ‚Hinterbühne‘ in die Kommunikation lernte Martina, Konflikte aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und konstruktive Lösungen zu entwickeln, die langfristig tragfähig sind. Die Hinterbühne repräsentiert die inneren Prozesse, verletzte und unerfüllte Bedürfnisse sowie Ängste einer Person, die nicht direkt sichtbar sind, aber maßgeblich das Verhalten und die Kommunikation beeinflussen.

Der Weg zur emotionalen Stabilität –Wie Martina ihre berufliche und persönliche Entwicklung förderte

Der vielleicht wichtigste Aspekt von Martinas Entwicklung war die Arbeit an ihrer emotionalen Stabilität – ein zentrales Thema, das im LPP ebenfalls deutlich hervorgehoben wurde. Die Analyse zeigte, dass Martina in stressigen Situationen dazu neigt, impulsiv zu reagieren und sich von Emotionen überwältigen zu lassen. Durch das Bewusstsein für ihre eigenen Reaktionen und die Anwendung von Achtsamkeitstechniken konnte sie ihre Impulsivität in stressigen Situationen deutlich besser kontrollieren. Martina erkannte ihre Triggerpunkte und lernte, bewusst und reflektiert auf diese zu reagieren.

Durch diese gezielten Maßnahmen gelang es ihr, ihre Führungsrolle zu stärken und ihr Team effektiver zu leiten: „Ich fühle mich jetzt deutlich sicherer in meiner Position und habe gelernt, wie wichtig es ist, nicht nur meine eigenen Impulse zu kontrollieren, sondern auch den Raum für andere zu öffnen“, reflektierte die Geschäftsführerin nach einigen Monaten.

Martinas Weg zeigt eindrucksvoll, wie durch gezielte Selbstreflexion, das Management von Ritualen und die bewusste Kontrolle von Impulsen aus einer bereits dynamischen Geschäftsführerin eine noch effektivere und stabilere Führungspersönlichkeit werden kann. Durch ihre persönliche Transformation hat Martina nicht nur ihre eigene Führungskompetenz gestärkt, sondern auch ein Arbeitsumfeld geschaffen, in dem ihr Team effektiver, harmonischer und mit größerer Motivation zusammenarbeitet. Der LINC Personality Profiler war dabei ein entscheidendes Werkzeug, um die notwendigen Veränderungen gezielt und erfolgreich umzusetzen.