Das Pasta-Prinzip - Wie Spaghetti-Bolognese ‚deep-work-Phasen‘ möglich machen

„Ich bin so leicht abzulenken. Das führt dazu, dass ich kaum mehr einen Vorgang konzentriert abarbeite. Das wiederum führt dazu, dass ich nicht effektiv bin. Dabei ist mir total bewusst - der Mensch kann sich nur auf eine Sache konzentrieren. Wenn ich effektiv arbeiten will, schaffe ich das nur, wenn ich eine Sache gleichzeitig mache. Ich nenne das ‚deep work Phase‘. Dafür muss ich allerdings alles ausschalten – mein Handy, die Emails und auch die Kollegen bitten, mich nicht zu stören. Doch genau das ist das Problem: es fällt mir schwer, die Emails auszuschalten, das Telefon umzuleiten und den Kollegen nicht zu helfen, wenn sie kurzfristig eine Frage haben. Ich drehe mich da im Kreis!“

Der Wunsch von Heiko S., Partner in einer WP-Gesellschaft für dieses Coaching: „Wie komme ich raus aus dem Teufelskreis? Wie gelingt es mir, deep-work-Phasen‘ einzuhalten?“

Die Ergebnisse des LINC-Personality-Profiler Assessment schafften Klarheit für den ersten Schritt: Ein hoher Altruismus, eine große Bescheidenheit verbunden mit hoher Nachgiebigkeit sind tief in seinem Charakter verankert. Die Herausforderung für Heiko S. war, ein neues Verhalten zu erlernen: Mehr Selbstfürsorge, positivere Selbstdarstellung und weniger Nachgiebigkeit.

Erste Gedanken und Lösungen, die wir während des Coachingprozesses erarbeitet haben:

  • Ich muss eine Struktur und Wege finden, wie ich diese neuen Verhaltensweisen im Alltag umsetzen kann. Ich muss lernen, konzentriert an einer Sache zu arbeiten. Ich muss mir einen verbindlichen Plan erstellen und darin intensive Arbeitsphasen eintragen.

Konkrete ‚Action-Steps‘ für mehr Selbstfürsorge, die Heiko S. daraufhin entwickelt hat:

  • ,Deep-work-Phase´.in den Kalender eintragen und konsequent nach außen vertreten.
  • Türschild ,do not disturb´ bestellen und an meine Tür hängen. Handybox auf den
  • Schreibtisch stellen und mit Beginn einer ‚deep-work-Phase‘ das Handy dort hineinlegen.
  • Keine ‚News‘ lesen bzw. ‚News‘ ausschalten während der ‚deep-work-Phase‘.
  • Emails stummschalten während der ‚deep-work-Phase‘.

Die beste Idee, wie es ihm gelingt, diese Vorhaben auch nachhaltig umzusetzen, hatte er selbst: „Ich nutze das Pasta-Prinzip! Ich liebe es, Pasta Bolognese zu kochen. Dabei achte ich wirklich auf jedes Detail. Ich nehme mir ganz viel Zeit und auch die lästigen Arbeiten, wie Zwiebel schälen, Knoblauch klein schneiden etc. mache ich mit großer Leidenschaft. Ich lebe dann ganz im ‚Hier und Jetzt‘ – klingt etwas schräg für einen WPler – aber mich entspannt es. Mit der gleichen Leidenschaft, wie ich Pasta-Gerichte koche und unliebsame Tätigkeiten konsequent mache, setze ich ab sofort auch meine ‚Action-Steps‘ für mehr Selbstfürsorge um. Dann gelingt mir das bestimmt!“

Auch wenn sein Start zunächst etwas holprig war – nach ein paar Wochen leidenschaftlichem Dranbleiben berichtete Heiko S. erste Erfolge. Es gelingt ihm jetzt, mindestens 3x die Woche ‚deep-work-Phasen‘ einzuhalten. Sein Ziel ist 1x pro Tag 3 Stunden. Das Ziel langfristig zu erreichen und seine Herausforderung, weniger nachgiebig zu sein – v.a. als Vorgesetzter – war Thema in der nächsten Sitzung.

Haben auch Sie eine Herausforderung im Alltag, die Sie gerne lösen möchten? Sprechen Sie mich an oder schreiben Sie mir.

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